Es gibt unterschiedliche Arten von Fließestrich, welche sich hauptsächlich durch ihr Bindemittel unterscheiden. Wir verlegen hauptsächlich Zementestrich als Fließestrich, aber auch Anhydritestrich  (Calciumsulfat) kann als Fließestrich verarbeitet werden.

Der Vorteil bei Fließestrich ist, dass die Masse sich selbst nivelliert, also ausgleicht.

In der Regel ist der Fließestrich nach zwei Tagen begehbar und nach ca. einer Woche auch belastbar, man sollte dem Estrich dennoch eine ausreichend lange Trocknungszeit gönnen.

Trockenestrich wird auch Fertigteilestrich genannt. Bei dieser Estrichart werden vorgefertigte Estrichplatten, meist aus Zementestrich, direkt auf eine Trenn- oder Dämmschicht verlegt. Dieser Estrich wird schwimmend verlegt, d. h., er behält eine Fuge zu allen Wänden.

Der Vorteil von Trockenestrich ist, dass der Estrich sofort begehbar ist und auch der Fußbodenbelag kann direkt verlegt werden. Allerdings verträgt dieser Estrich keine Feuchtigkeit und benötigt somit in Bädern und Küchen eine zusätzliche Isolationsschicht. Auch beim Thema Schallschutz kann dieser Estrich nicht punkten.

Die wohl bekannteste Art des Estrichs ist der Zementestrich. Er punktet vor allem durch seine hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit, wodurch er nahezu überall einsatzfähig ist. Er kann innen wie außen verwendet werden und in mehreren Festigkeitsklassen verlegt werden. Die Trocknungszeit bei diesem Estrich beträgt 20 bis 30 Tage, Flächen mit einer Größe über 40 Quadratmeter benötigen eine Fuge. Zementestrich kann auch zu Rissen neigen, was aber kein schwerwiegendes Problem darstellt, diese werden gegebenenfalls verharzt.

Wir verlegen Zementestrich auch als Heizestrich, Verbundestrich oder schwimmender Estrich, Schnellestrich, Leichtestrich, Dünnschichtestrich und Kunstharzestrich (Beschreibungen dazu weiter unten).

Bei Anhydritestrich wird als Bindemittel Calciumsulfat (gebrannter Gips) verwendet. Dieser Estrich ist wesentlich schneller begehbar als Zementestrich, er ist formbeständig und rissfrei. Allerdings ist Anhydritestrich im Außenbereich sowie für Feuchträume nur bedingt geeignet.

Bei Kunstharzestrich wird als Bindemittel ein synthetisches Harz (Epoxidharz oder Polyurethan) verwendet. Dieser Estrich wird für gewöhnlich als Verbundestrich verlegt, d. h. fest mit dem Untergrund verbunden, er ist sehr widerstandsfähig und unempfindlich gegen Feuchtigkeit und Kälte.

Verbundestrich liegt direkt auf dem Untergrund auf, er ist also fest mit ihr verbunden. Dieser Estrich hat den Vorteil, hohen Belastungen standzuhalten. Zudem ist er einfach und kostengünstig zu verlegen. Möchte man sich einen weiteren Bodenbelag sparen, kann man den Estrich nur glatt abziehen (z. B. in Garagen). Allerdings kann beim Verbundestrich keine schall- oder wärmedämmende Zwischenschicht verlegt werden.

Schwimmender Estrich wird auch Estrich auf Dämmschicht genannt. Vor allem im Wohnbereich ist es wichtig, eine Wärme- oder Trittschalldämmung einzubringen, bevor der Fußboden entsteht. In diesem Fall wir der Estrich schwimmend verlegt, d. h., er berührt weder den Unterboden noch die Wände. Um den Kontakt zu den umgebenden Wänden zu verhindern, wird eine Dehnfuge, ein Randstreifen aus Dämmmaterial, verlegt.

Heizestrich erhält seinen Namen durch seinen Verwendungszweck: Er kommt meist in Verbindung mit einer Fußbodenheizung zum Einsatz. Beim Heizestrich liegen die Heizschlangen der Fußbodenheizung auf einer Wärmedämmschicht. Die Wärmespender liegen dann unten in der Estrichschicht. Somit erwärmt sich der gesamte Fußboden und der Estrich wird gewissermaßen selbst zum Heizkörper. Dieser Estrich soll leicht Wärme leiten und zusätzlich erheblichen Spannungen standhalten. Um das zu gewährleisten wird eine Estrichbewehrung aus Stahlmatten oder Kunststofffasern eingebracht.

Heizestrich wird bei uns meist als Zementestrich auf Fußbodenheizung verlegt. Generell können aber die meisten Estricharten auf Fußbodenheizungssysteme verlegt werden. Bitte beachten Sie, dass vor der Verlegung des Bodenbelages, der Heizestrich aufgeheizt werden muss, dazu erhalten Sie von uns ein Aufheizprotokoll.

Schnellestrich ist ein schnell trocknender Estrich. Durch Beimischung eines Estrichbeschleunigers wird gewährleistet, dass der Estrich schneller aushärtet und somit die Fußbodenbeläge zu einem früheren Zeitpunkt verlegt werden können.

Leichtestriche werden in der Regel in Bereichen mit kritischer Tragfähigkeit verwendet, z. B. in Altbauten oder auf Balkonen. Dieser Estrich kann trotz des geringen Gewichtes fast unbegrenzt alle Höhen am Boden ausgleichen.

Dünnschichtestrich wird verlegt, wenn keine ausreichenden Aufbauhöhen zur Verfügung stehen. Oft bei Umbauten, wenn nachträglich eine Fußbodenheizung installiert werden soll.